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Ihr sollt eure Heimatstadt kennen lernen. Am besten kennt ihr
euer Elternhaus; denn dort seid ihr die meiste Zeit. Von ihm habt
ihr früher schon allerlei erzählt. Nach dem Vaterhaus ist es die Schule,
wo ihr am meisten weilt. Von ihr wollen wir darum zuerst reden.
Und hier von der Schule aus sollt ihr dann eure Heimatstadt durch-
wandern und von ihr hören. Ihr sollt ihre Straßen und Plätze, ihre
großen Gebäude und Denkmäler, ihre schönen Anlagen und Ein-
richtnngen seheu und Kunde erhalten von ihren vergangenen Tagen.
Den Unterricht, in dem ihr die Heimat kennen lernt, nennt man
Heimatkund e.
w
2. Unser Schulzimmer.
^ltser Schulzimmer befindet sich im Schulhause. Es hat vier Wände,
£ einen Fußboden und eine Decke. Die Wand vor uns ist die
Vorderwand. Sie heißt auch Tafelwand, weil die Tafel an ihr hängt.
An nnfrer linken Seite ist die Fensterwand. Wieviel Fenster hat sie?
Durch die Fenster kommt das Licht in das Schulzimmer. Es fällt
oou der linken Seite auf unfre Bänke. Weil die Fensterwand an
unsrer Seite ist, heißt sie auch Seitenwand. Hinter uns ist die Rück-
wand. Die Vorderwand und die Rückwand sind kürzer als die beiden
andern; sie heißen auch Querwäude. In der vierten Wand ist die Tür,
sie heißt Türwaud. Die Tür führt auf den Flur. Die Fensterwand
und die Türwand sind Seiten- oder Längswände. Mit unfern Füßen
stehen wir auf dem Fußboden. Er ist vom Tifchler aus Brettern ge-
macht und vom Anstreicher gestrichen. Über nnserm Kopfe ist die
Decke. Sie ist weiß gestrichen und wie die Wände vom Maurer aus
Steinen gemacht und mit Kalk verputzt.
Fußbodeu, Decke und Wände schließen unser Schulzimmer von
allen Seiten ein, sie begrenzen es oder bilden die Grenzen des Schul-
zimmers. In dem Schulzimmer siud allerhand Dinge. Was seht ihr
an den Wänden? Nenne die Dinge, die du im Schulzimmer siehst!
Wir Schüler sitzen auf Bänken. Jede Bank besteht aus dem Sitz
und dem Tisch. In dem Schulzimmer sind vier Reihen Bänke. Zwei
Reihen sind für die Knaben, und in den andern sitzen die Mädchen.
Wieviel Bänke stehen in jeder Reihe? Neben den Bänken sind Gänge.
Wieviel Gänge sind vorhanden? In dem Schulzimmer werden wir
vom Herrn Lehrer unterrichtet. Wir lernen lesen, rechnen, schreiben,
singen, zeichnen und noch manches andere.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
14 —
Vom unteren Flur führen Treppen in den Keller hinein. Dort
ist die Heizungsanlage. In den einzelnen Kellern werden Kohlen,
Holz und andre Sachen aufbewahrt.
Vom obersten Stock führt uoch eine Treppe auf den Boden, der
unter dem Dache ist. Hier finden wir einen großen Trockenplatz und
in den Ecken allerhand Geräte. Das Dach geht nach zwei Seiten
schräg herunter. Es ist mit Ziegeln gedeckt. Was für eine Farbe
haben sie? Was steht oben auf dem Dache?
Unser Schulhaus wird von zwei langen imd zwei kürzeren
Wänden begrenzt. Die langen Wände nennt man Längswände, die
kurzen Querwände. Die Wand nach der Straße heißt Straßenwand
oder Vorderseite. Wie heißt die gegenüberliegende Wand?
Bestimmt die Lage der Schulhauswände nach den Himmels-
gegenden! Meßt die Läugs- und Querseite des Schulhauses! Zeichnet
den Grundriß des Schnlhanses!
g
6. Der Schulhof.
Qsßj^nst'r Schulgebäude steht auf einem großen Platze, dem Schulhofe.
Er ist Don allen Seiten begrenzt. Gib die Grenzen des Schul-
Hofes nach den Himmelsgegenden an! Durch eiu großes Tor gehen
wir auf den Schulhof. Vor dem Beginn des Unterrichts oersammeln
wir uns auf ihm. Bei gutem Wetter turnen wir auf dem Schulhofe,
und in den Pausen spielen wir dort. Die Bäume auf dem Hofe spenden
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
18 —
Vor unsrer Schule ist ein 2,5 m breiter Weg für die Fuß-
gänger. Er wird B ii r 9 e r st e i g , Fußsteig ober Tr 0 tt 0 ir
nenmuit. Der Bürgerfteig luirb üort den B orbfteine u eingefaßt.
An ihnen entsaug zieht sich die Gosse. In ihr soll das Wasser ab-
fließen. Überschreiten wir die Gosse, dann kommen wir auf die
Fahrstraße oder den F a h r d et m m. Auf ihm fahren die Wagen,
Autos und Radfahrer. Wie breit ist der Straßen- oder Fahrdamm?'
An der andern Seite der Straße ist auch eine Gosse und ein Bürger
steig mit begrenzenden Bordsteinen.
Der Bürgersteig ist etwas höher als die Straße. Er ist mit
großen Steinplatten belegt. An einigen Stellen ist er zementiert
oder aus kleinen Steinen gemacht.
Die Fahrstraße ist mit harten, behanenen Steinen gepflastert.
Was für Steine find es? Manche Straßen sind asphaltiert. Welche?
Wieder andre sind mit kleineren Steinen gepflastert oder geteert.
In der Mitte ist der Fahrdamm hoch, und nach beiden Seiten wird
er niedriger. Warum? Das Wasser fließt iu der Gosse oder im
Rinnstein bis zu den Kanalöffnungen, die mit eisernen Gittern
bedeckt sind.
Auf manchen Straßen liegen blanke Schienen für die elektrische
Straßenbahn. Hohe eiserne Stangen oder Masten halten den Draht,
der die Elektrizität leitet, die die Wagen treibt.
Wie unsre Straße heißt, kann man aus dem weißen Straßen-
schilde mit den roten Buchstaben an der Ecke lesen. Die Schilder finden
wir au allen Straßenecken. Auf ihnen steht der Name der Straße.
So kann man leicht die Straße finden, die man sucht. Auf dem
Bürgersteige stehen Laternen. Abends zündet der Laternenwärter sie
an, damit die Straße erleuchtet ist.
An beiden Straßenseiten stehen Häuser. Sie sind aus Steinen
erbaut. Manche Häuser sind sehr hoch, andre sind niedriger. Jede?
Haus hat eilte Nummer. Sie ist meist über oder neben der Haustür
befestigt. Die Häuser au der linken Straßenseite haben ungerade, die
an der rechten gerade Nummern. Welche Nummer hat unser Schul-
haus? Welche Nummer hat euer Wohnhaus?
Jeden Tag wird unsre Straße gereinigt. Die Straßenarbeiter
bebransen den Bürgerfteig und fegen ihn mit dem Besen. Der Fahr-
dämm wird mit der Kehrmaschine gereinigt. Die zusammengefegten
Kehrichthaufen werden in Karren geladen und weggefahren. Dao
umherliegende Papier wird am Tage oon einem Straßenarbeiter mit
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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brunnens zu. Unsre Wanderung ist beendet. Oft und gern besuchen
wir die Wälle wieder. Sie sind eine Zierde der Stadt und die Freude
ihrer Bürger.
27. Das städtische Museum.
or einigen Tagen waren wir im städtischen Museum. Es liegt
im Stadtgarten am Oberntor. Vor dem Eingange ist ein
prächtiges Blumenbeet. Zu beiden Seiten der breiten Treppe, die in
das Gebäude führt, liegen mächtige Findlinge. Zwischen hübscheu
Buchsbaumbänmchen, die in weißen Kübeln stehen, steigt man die
Treppe hinan.
Auf dem Flur sind allerhand Geräte aus der Zeit uusrer Vor-
fahren. Links an der Wand hängen mächtige Schlösser und Ketten.
Darunter steht eine eichene, mit Eisen beschlagene Truhe. Rechts
hiuter der Tür sieht man auf einem alten Steine Adam und Eva neben
dem Baume der Versuchung stehen, an dem die Schlange empor-
geklettert ist. Weiter hinten im Flur ist zur rechten Hand eine Feuer-
stelle ausgemauert, wie sie vor hundert und mehr Jahren unsre Ur-
Väter besaßen. An mächtigen eisernen Haken hängen dort eiserne und
kupserue Geräte. Pfannen, Feuerzangen und andres Geschirr steht
davor. An der Wand hängt ein großes Salzfaß und in der Nähe des
Herdes steht ein altes Spinnrad mit einem Wocfenbrief. In den
Zimmern im unteren Stock finden wir Stuben- und Kammerein-
richtnngen Ravensbergs mit allerhand Urväterhausrat. In der Stube
zur Linken steht in der Mitte ein starker eichener Tisch mit ebenso
derben eichenen Stühlen und einer Bank. Das Bord der holzgetäselten
Wand ist mit ziunernen Tellern und Gefäßen geschmückt. In der Ecke
steht eine hohe Standuhr, an der einen Seite ein mächtiger eichener
Schrank. Auf dem alten Ofen erblicken wir allerhand Geräte und an
der Seite ein Spinnrad und eiue Hafpel.
Treten wir in die daneben liegende Kammer, dann staunen wir
über die beiden gewaltigen Himmelbetten, die mit Blumen und Ver-
zierungen bunt bemalt sind. Eine Bettpfanne und eine Öllampe
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
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des Turmes. Weithin kann man nach allen Seiten sehen. An den
Zinnen angebrachte Tafeln zeigen uns die Richtungen wichtiger naher
und ferner Städte.
Viele, mannigfach gewundene Wege führen an altem, mit Efeu
oder Schlingpflanzen bedecktem Gemäuer, an schönen Beeten und
Büfchen vorbei. Überall genießt man hübsche, weitere oder nähere
Ausblicke. Am schönsten sind die Aussichten auf den vier Rondellen
oder Rundwerken, die vor Jahrhunderten zum Schutze der Burg an-
gelegt wurden. Vom Marienrondell blickt man auf die Alt- und Neu-
stadt, den südlichen und östlichen Stadtteil herab. Das gegenüber-
liegende Schusterrondell eröffnet den Ausblick auf die Bodelschwingh-
sehen Anstalten, die Promenade und die fernen Berge. Das Wind-
mühlenrondell und die Kikstadt liegen dem Johannisberge gegenüber.
Zu den Füßen der Kikstadt liegt die Altstadt, und weiterhin erblicken
wir den westlichen und nördlichen Stadtteil. Vom Windmühlenrondell
schauen wir auf den Johannisberg und über Gadderbaum nach Westen
zu den Höhen des Teutoburger Waldes. Im Südwesten ragen die
Schornsteine Brackwedes empor.
Damit die Bewohner der Burg sich in Zeiten der Not noch
retten konnten, hatte man unter ihr gleichsam eine zweite Burg, eine
Unterburg, gebaut. Tief unter der Erde finden sich viele lange
Gänge, größere und kleinere Räume und Hallen, die Menschen und
Tieren Unterkunft boten. Vorratskammern, Brunnen, Backöfen
waren vorhanden. Man hat den größten Teil der unterirdischen
Räume und Gänge wieder aufgedeckt und ausgegraben. Auf einer
tiefen Treppe steigen wir unter Führung des Burgwarts hinab. Rot-
leuchtende Pechfackeln erhellen die Gänge und Räume. Hin und
wieder fällt ein schwacher Lichtschein durch die Luftschächte in dem
viele Meter dichten Gemäuer. Von den Wänden und Decken tropft
es, und auf dem manchmal schlüpfrigen Boden gleitet man leicht aus.
Feuchte, kalte Luft umfängt uns. Wir erstaunen über die gewaltigen
Bauwerke und schaudern bei den schwarzen Gefängnissen und Fallen,
die den eindringenden Feinden gestellt waren. Aufatmend begrüßen
wir wieder das helle, warme Tageslicht und nehmen Abschied von
der Burg.
Am Südabhauge der Sparenburg wandern wir über den Burg-
steig an dem Obstgarten entlang. Zur Linken erheben sich die ge-
waltigen Gebäude des neuen Krankenhauses der Anstalt Bethel und
die neue Handwerkerschule. Hier steigen wir zu den am Nordwest-
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind]]
Extrahierte Ortsnamen: Burg Johannisberg Sparenburg
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mit schmalen Gleisen und kleinen Kippkarren legte man an. Viele
Männer trugen den Hügel ab und luden die Wagen voll. Es waren
immer fünf bis zehn Wagen znsammengespannt. Pferde oder Ochsen
zogen sie zu der tiefen Stelle. Dort wurden sie umgekippt, und
Arbeiter machten das Land eben. Andre wieder hoben an den Seiten
Gräben aus und warfen die Erde auf den Fahrdamm.
Dann wurden Steine angefahren. Weil in der Nähe keine
Steine waren, holte man sie aus den Steinbrüchen des Teutoburger
Waldes. Lange Zeit wurden jeden Tag viele Fuder geholt. Arbeiter
packten die Steine zusammen. Sie schlugen zwei Pflöcke, die durch
eine Schnur verbuuden waren, in die Erde und schichteten die Steine
zu Haufen anf, die meist 2 in lang, 1 in breit und % m hoch waren.
Das ist ein Kubikmeter. Manche Steinhaufen waren 8 in lang, 1% m
breit und ^ m hoch. Das sind süns Kubikmeter. Die Steiue sollten
zerschlagen werden. Da die Steinklopfer nach Kubikmetern bezahlt
werden, setzen die Steinsetzer die Steine in Kubikmetern. Man nennt
es „Aufmetern".
Nun kommen die Steinklopfer oder Steinschläger. Sie tragen
eine mächtige Schutzbrille auf der Nase. Vor den Knien haben sie
Sackleinen oder Leder über die Hose gebunden, weil sie beim Stein-
schlagen mit den Knien auf dem Erdboden liegen. An den Händen
tragen sie dicke Fansthaudschuhe oder Lappen. Ihr Handwerkszeug
besteht aus einem großen und einigen kleinen Hämmern. Zum Schutz
gegen Wind und Regen haben sie ein Laken über vier rechtwinklig
zusammengeschlagene Stangen gehängt. Eine Stange trägt das
Schutzdach, hinter dem der Steinschläger seine schwere und uugesunde
Arbeit verrichtet. Gelenkrheumatismus, Gicht und Lungenkrankheiten
(Steinlungen) siud häufige Krankheiten der Steinklopfer. Zuerst
werden mit dem großen Hammer die großen Steine in dicke Stücke
zerschlagen. Dann nimmt der Steinschläger einen kleinen Hammer
und schlägt die Stücke entzwei. Er bekommt täglich ungefähr 5 Mark
Lohn.
Sind die Steine zerschlagen, dann wird Kies angefahren. Mit
großen Schaufeln werfen ihn die Arbeiter gegen ein schräggestelltes
großes Eisensieb. Der dicke Kies fällt vorn herunter, der feine Kies
und Sand hindurch. So liegt vor dem Sieb ein Haufen grober
Kieserlinge und hinter ihm ein Haufen Sand und feiner Kies.
Nun bringt man auf die geebnete Straße eine Schicht der zer-
schlagenen Steine. Die Steine werden dicht nebeneinander gelegt,,
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
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uns im Sommer Schatten, und die darunter stehenden Bänke laden
uns zum Sitzen ein. Am Schulgebäude sind Wasserkräne mit Bechern.
Daraus trinken wir, wenn wir durstig sind.
Der Schulhof ist mit Sand und Kies bestreut. Einige Stellen
sind auch gepflastert. Welche? Damit beim Regnen das Wasser schnell
abfließt, ist der Schulhof nicht gauz eben, sondern er schrägt sich etwas-
Spielplatz Für Knaben
9 (5 (Z <) kz 1 1 } Q O Q Q
Spielplatz Pur Mädchen
2ibb. 5. Der Grundriß eines Schulhauses mit Schulhof.
ab. Wohin? Wenn es aber im Sommer längere Zeit nicht regnet,
dann ist es aus dem Hose staubig. Beim Lausen und Spielen wirbelt
der Staub wie Wolken m die Höhe. Weil der Staub nicht nur lästig,
souderu auch, schädlich für unsre Gesundheit ist, wird der Schulhof
gesprengt. Das tut der Schuldiener. In der Stunde vor der großen
Pause fährt er auf einem Gestell einen langen Gummischlauch auf den
Hof und schraubt ihn an das Rohr der Wasserleitung. Dann dreht
er den Kran auf und besprengt den ganzen Schulhof.
Gebt an, nach welcher Himmelsgegend das. Schulhaus liegt,.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
21
langer vermischte ihn mit Sand und trug den Mörtel nach dem Bau.
Die Maurer gebrauchten ihn zum Bauen des Hauses. Der Stein-
träger trug ihnen immer Steine zu. Schon nach einigen Tagen waren
die Grundmauern fertig. Als das Kellergeschoß fertig mar, wurden
eiserne ^-Träger eingemauert. Nun wuchs das Haus schnell empor.
Damit die Mauern senkrecht wurden, banden die Maurer einen Stein
an einen Bindfaden und ließen ihn an der Mauer herunterhängen.
So konnten sie sehen, ob die Mauer senkrecht war. Ein Aufseher
staud mit einem großen Plane dabei. Es war der Polier. Auf dem
Plaue konnte er sehen, wie das Haus werden sollte. Da sah er, wie dick
die Mauer, wie hoch der Keller und jedes Stockwerk wurde, wohin die
Türen und Fenster kommen und wie breit und hoch sie werden sollten.
Den Plan hat der Baumeister gemacht, der den ganzen Bau leitete.
Bald waren das erste und zweite Stockwerk fertig. Lange, behanene
Balken wurden angefahren. Dann kamen die Zimmerleute und
richteten das Haus. Oben auf das Holzgerüst steckten sie einen buut-
geschmückten Richtkranz oder einen Tannenbaum. Nun wurde das
Richtfest gefeiert. Alle Bauarbeiter bekamen Bier und Zigarren von
dem Bauherrn geschenkt. Der Altgeselle dankte ihm dafür in einer
Rede und wünschte dem neuen Hause Glück und Gottes Segen.
Nun wurden Ziegelsteine angefahren, und die Dachdecker deckten
das Haus. So war es gegen Regen geschützt. Die Maurer verputzten im
Hause die Wände. Dann hallte es drinnen tagelang wider vom Hämmern
und Klopfen. Der Tifchler fetzte Türen und Fensterrahmen ein, richtete
die Treppen auf und legte den Fußboden. Der Rohrleger legte die Rohre
für die Gas- und Wasserleitung bis an das Haus. Der Installateur
legte sie im Hause und schraubte Wasser- und Gaskräne an. Der
Klempner schlug am Dache Rinnen und Rohre an. Schlosser, Glaser
und Anstreicher kamen. Die Scheiben wurden eingesetzt, die Fenster,
Türen, Fußböden und Decken gestrichen, die Wände tapeziert und die
Öfen gesetzt. Bald stand das ganze Hans fix und fertig da.
Welche Handwerker hatten mitgeholfen?
Erzähle, was der Tischler, der Anstreicher macht!
Zeichne Spaten, Kelle, Hammer, Säge, Beil!
Lies den Richtspruch auf Seite 8 in deinem Lesebuche!
m
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
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45. Die Gasanstalt.
inter dem Bahngleise an der Engerschen Straße liegt die Gas-
anstatt. Schon von weitem sieht man die Gaskessel mit ihren
eisernen Gerüsten und den hohen Schornstein. Viele Gebäude sind
vorhanden. In der Nähe des Bahngleises liegt ein langgestrecktes
Haus mit einer Reihe von Schornsteinen auf dem Dache. Gauze
Wagen voll Kohlen werden vor ihm abgeladen und in das Haus ge-
fahren. In dem Gebäude sind soviel große Öfen, wie Schornsteine
auf dem Dache sind. Wieviele sind es? In ihnen wird aus den Stein-
kohlen Gas gemacht. Wie das gemacht wird, lernt ihr später kennen,
wenn ihr die Gasanstalt einmal besucht. Von den Öfen wird das Gas
in die großen Gaskessel geleitet. Den ganzen Tag hindurch wird das
Gas hergestellt. Darum steigen die Gaskessel und siud am Nachmittage
ganz hoch. Am Abend wird das meiste Gas verbraucht. Deshalb sind
die Gaskessel am frühen Morgen ganz niedrig.
Von den Gaskesseln wird das Gas durch dicke, schwarze Rohre
in alle Straßen der Stadt geleitet. Von den dicken Rohren zweigen
hier und da dünne Rohre ab, die in die Seitenstraßen gehen. Von
diesen gehen noch dünnere Rohre in die Häufer, und je eins führt in
jede Laterne. In den Straßen werden die Rohre von den Rohrlegern
gelegt. Die Gasleitungen in den Häusern werden von den Klempnern
ausgeführt.
Durch die Gasrohre kommt das Gas in die Laternen und in die
Küchen und Stuben der Häufer. Mit dem Gas kocht die Mutter das
Essen auf dem Gaskocher und erleuchtet abends Flur und Zimmern
damit. Sie braucht nur den Hahn aufzudrehen und ein brennendes
Streichholz daran halten, dann brennt das Gas.
46. Die Beleuchtung.
nf den Straßenrändern stehen überall Laternen. Sie werden
abends angezündet, damit sie die Straßen erleuchten. Das tut
der Laternenwärter. Ihr habt ihn alle schon gefehen. In der Hand
trägt er den Laternenstock. Mit einem Haken, der oben am Stock sitzt,
dreht er den Hahn auf. Das Gas entzündet sich mit einem kleinen
Puff und leuchtet weithin. Emsig eilt der Laternenanzünder
von einer Laterne zur andern. Gegen Mitternacht kommt er wieder
und dreht die Laternen aus. Nur einige läßt er brennen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld]]
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anlage in der Nähe des Schloßhofs gereinigt und dann in den Schloßt
Hofteich geleitet. Aus den andern Stadtteilen wird das gesundheits-
schädliche Abwasser auf die Rieselfelder in der Nähe von Heepen ge-
leitet. Die Rieselfelder sind von vielen Gräben durchzogen. In sie
fließen die Abwässer hinein und düngen das Land. Dadurch wird es
fruchtbar und bringt reiche Erträge au Gemüse oder Gras.
Als es noch keine Kanalisation gab, wurde alles Spülwasser
auf die Straße geschüttet. Da blieb es oft lange stehen. Auch der-
Kehricht wurde auf die Straße geworfen. An heißen Tagen ent-
wickelten sich dann leicht schlechte, giftige Dünste, und es entstanden oft
ansteckende, böfe Krankheiten.
Jetzt kann das nicht mehr geschehen. Der Kehricht oder Müll
wird in die Mülleimer getan, die wöchentlich mehrere Male geleert
werden. Die Straßen sind geteert, gepflastert oder asphaltiert. Da-
durch bleiben sie sanberer. Das Regenwasser fließt rafch in den Gössen
oder Rinnen ab. Die Pfützen und Wasserlachen verschwinden. Die
Wagen bleiben nicht mehr im Straßenschmutz stecken, und die Fuß-
gäuger bekommen keine nassen Füße. So haben die Kanalisation und
die Müllabfuhr dazu beigetragen, den Straßen ein besseres Aussehen
zu geben und das Entstehen ansteckender Krankheiten zu verhindern.
Erzähle von der Straßenreinigung!
en Schutzmann kennt ihr alle. Schon von weitem kann man ihn
an dem blinkenden Helm, den blanken Knöpfen auf dem-
Rocke und dem Säbel erkennen. Auf den belebten Straßen und den
Plätzen der Stadt steht er und beobachtet den gesamten Verkehr aus der-
Straße. Er sorgt für Ruhe, Ordnung und Sicherheit auf der Straße>
Wenn jemand den Weg nicht weiß, dann hat der Schutzmann
dem Fragenden freundlich Bescheid zu geben. Er muß darauf achten,
daß die Fuhrleute ihre Pferde nicht quälen und die Kutschwagen und»
Autos nicht zu fchuell fahren. Er forgt dafür, daß alle Leute recht-
zeitig und ordentlich die Bürgersteige und Gossen reinigen und die>
Mülleimer zur bestimmten Zeit wieder ins Haus holen. Bei Glatt-
eis erinnert er daran, daß die Hausbesitzer Saud oder Asche strenen..
Wenn Schützenfest ist oder ein Festzug durch die Straßen-
marschiert, dann sind die Schutzleute da und halten Ordnung. Bricht-
50. Die Polizei.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]